Viele Hundehalter kaufen sowohl Trockenfutter als auch Nassfutter für ihre Hunde. Wer die analytischen Bestandteile von beiden Futter-Varianten liest, stellt schnell fest: Ohne weiteres ist hier ein Vergleich nicht möglich. In diesem Beitrag erklären wir Dir, wie Du mit ein wenig Kopfrechnen trotzdem die Nährwerte von Nass- und Trockenfutter miteinander vergleichen kannst.
Die Feuchtigkeit macht den Unterschied!
Beim Vergleich von Trockenfutter und Nassfutter fällt auf, dass Trockenfutter immer deutlich höhere Nährwerte zu haben scheint. Doch woran liegt das? Die Antwort ist einfach: Die Angaben für Trockenfutter beziehen sich zumeist auf den Trockenanteil des Futters, bei Nassfutter ist die Frischmasse die Vergleichsbasis.
Alleine daran siehst Du schon, dass ein direkter Vergleich ein Vergleich von Äpfeln und Birnen ist. Beim Nassfutter ist in der Frischmasse noch ein hoher Wasseranteil enthalten. Im Trockenfutter dagegen so gut wie nur Trockenmasse. Während Nassfutter in der Regel 70-80% Feuchtigkeit aufweist, kommt Trockenfutter meistens auf auf unter 10%.
Ein Vergleich ist nur mit Rechnen möglich
Um die beiden Futter-Varianten überhaupt vergleichen zu können, musst Du die Nährwerte beider Futter auf das gleiche Feuchte-Niveau herunterrechnen. Was jetzt noch ziemlich wissenschaftlich klingt, wird gleich schon anschaulicher. Das folgende Beispiel mit unsere Lieblingsmenü “Feine Pute”und einem Trockenfutter aus dem nahegelegenen Supermarkt sollte Klarheit bringen. Zuerst schauen wir uns die analytischen Bestandteile beider Futter an:
pfoody “Feine Pute”:
Rohprotein 12,1%
Rohöle und -fette 4,6%
Rohfaser 0,4%
Rohasche 2,2%
Feuchtigkeit 76,9%
TroFu “Supermarkt”:
Rohprotein 26,0%
Rohöle und -fette 17,0%
Rohfaser 1,2%
Rohasche 6,3%
Feuchtigkeit k.A.
Für das Trockenfutter muss nicht gerechnet werden, hier sind in der Regel schon die Werte in der Trockensubstanz angegeben. Deswegen berechnen wir also die Trockensubstanz des Nassfutters, die sich ergibt aus: 100% – Feuchtigkeit. In unserem Beispiel beträgt die Trockensubstanz also 23,1%. Nun rechnen wir die analytischen Bestandteile von “Feine Pute” wie folgt um:
Analytischer Wert / Trockensubstanz * 100
Dabei kommen wir für “Feine Pute” auf folgende Werte in der Trockensubstanz:
Rohprotein 52,4%
Rohöle und -fette 19,9%
Rohfaser 1,7%
Rohasche 9,5%
Obwohl das Trockenfutter auf den ersten Blick proteinreicher wirkt, schlägt das Nassfutter das Trockenfutter doch deutlich. Vielen Hundebesitzern ist dieser Fakt aber nicht bekannt, so dass sie nur auf die nackten Zahlen auf der Verpackung schauen. Der direkte Vergleich ist aber wichtig: Vor jeder Futterumstellung solltest Du erst schauen, ob das neue Futter sein Geld wert ist oder nicht. Außerdem sind genaue Kenntnisse über die analytischen Bestandteile auch für eine protein- oder fettarme Diät notwendig. Mit der einfachen Rechnung oben kannst Du nun auch die Nährwerte eines Nassfutters bezogen auf seine Trockensubstanz berechnen!